Kategorien
Blog

Wilhem-Weber-Preis an Dr. Armin Laschet

Es ist eine Fakt – die Kirche spielt in der öffentlichen politischen Diskussion kaum noch eine Rolle. Selbst tritt sie immer häufiger eher als Sekundant und Claqueur auf und gefragt wird sie, ob von Medien oder der Politik kaum noch.

Zu Recht, jubeln einige – endlich ist die Religion dort wo sie hingehört. Ins Private aka die Unsichtbarkeit. Was, wohlwollend gedacht, ein Impuls aus der Sorge um die Glaubensfreiheit sein kann, hat aber auch negative Folgen. Das Christentum ist in Deutschland kaum mehr als schmückende und nicht selten kitschige Folklore.

Doch das Christentum hat unsere Kultur und Gesellschaft nicht deswegen entscheidend und auch sehr positiv geprägt, weil es uns hilft maximal einmal im Jahr Heimeligkeit und Frieden zu simulieren. Nein unser Glaube, ja es war mal unser aller Glaube, war das geistige und normative Rückgrat unser Gesellschaft. Und jeder der Mal ein Managementmodell gesehen hat weiß, dass das Normative das unvermeidbare Fundament bildet.

Und hier hat das Christentum auch heute noch einen reichhaltigen Schatz zu bieten, der in der christlichen Soziallehre den Raum des spirituellen überschreitet und sehr konkret und auch für jeden Menschen zugänglich ist – ob gläubig oder nicht. Die Soziallehre mit Ihren Prinzipien Menschenwürde und Personalität, Solidarität, Gemeinwohl und Subsidiarität bildet ein vernuftbasiertes Rahmenwerk, dass auch heute noch Polititik und Wirtschaft leiten kann.



Und genau, dass wurde am letzten Wochenende gefeiert und eine herausragende Person geehrt. Denn es wurde wieder der jährliche Wilhelm-Weber-Preis für Verdienste um die Katholische Soziallehre verliehen. Im Sozialinstitut Kommende Dortmund des Erzbistums Paderborn erhielt Ministerpräsident a.D. Armin Laschet für sein von der christlichen Soziallehre geprägtes politisches Engagement hochverdient diesen Preis, dessen Namensgeber ein prägender Denker im Nachkriegsdeutschland war und das Bild unserer sozialen Marktwirtschaft entscheidend geprägt hat – auf die wir alle stolz sind, deren Wurzeln in der Soziallehre wir aber immer mehr vergessen.

Verliehen wurde der Preis vom Kuratoriumsvorsitzenden Prälat Dr. Peter Klasvogt und Prof. Dr. Markus Kiefer, dem Sohn des Preisstifters. Die Laudatio hielt seine Exzellenz Erzbischof Dr. Udo Markus Benz, Erzbistum Paderborn.

In seiner Dankesrede zeigt Armin Laschet eindrucksvoll wie tief sein Denken und Wirken vom christlichen Menschenbild geprägt ist. Er betonte, dass auch unsere plurale Gesellschaft gemeinsame Orientierung und Werte braucht. Er betonte, dass wir Christen eine starke Botschaft haben, die Brücken bauen und Verständigung möglich machen kann. Allen voran, die Botschaft, dass die Würde eines jeden Menschen unantastbar ist und Versöhnung immer möglich ist. Danke und Glückwunsch an Dr. Armin Laschet. Danke an Prof. Dr. Markus Kiefer für die tolle Orga und die Einladung. Es hat mir viel Spass aber auch Mut gemacht, dass die christliche Soziallehre eine Stimme ist, die gebraucht wird.