Am 5. Juni 2025 war ich zu Gast beim 2. Lieferanten-Forum der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) in Frankfurt. Dort durfte ich vor zahlreichen Vertretern der Getränkebranche einen Vortrag über die aktuellen Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Digitalisierung halten. Die Veranstaltung stand unter dem Leitgedanken „Twin Transformation: Klimaschutz und Digitalisierung in den Lieferketten“ und bot eine hervorragende Gelegenheit, über die Zukunft der Branche im Spannungsfeld zwischen regulatorischen Anforderungen, gesellschaftlichen Erwartungen und unternehmerischer Verantwortung zu diskutieren.
Im Mittelpunkt meines Vortrags stand die Frage, wie Unternehmen der Getränkewirtschaft Nachhaltigkeit glaubwürdig in ihre Markenführung und Unternehmensstrategie integrieren können. Ich erläuterte die neuesten regulatorischen Entwicklungen auf europäischer Ebene, darunter die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) sowie die Green Claims Directive. Dabei zeigte ich auf, welche Herausforderungen und Chancen sich aus der „Stop-the-Clock“-Richtlinie und dem Omnibus-Paket ergeben. Gerade für mittelständische Unternehmen in der Getränkebranche bedeutet die Umsetzung dieser Regulierungen eine anspruchsvolle Aufgabe, die jedoch zugleich eine große Chance bietet, sich durch nachhaltiges Handeln und transparente Kommunikation im Markt zu positionieren.
Ein weiterer Schwerpunkt meines Vortrags war das veränderte Konsumverhalten im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Eine Vielzahl von Studien belegen, dass Nachhaltigkeit für Verbraucher ein wichtiges Thema bleibt. Dennoch besteht eine deutliche Kluft zwischen dem Wunsch nach nachhaltigen Produkten und dem tatsächlichen Kaufverhalten – eine sogenannte Value-Action-Gap. Für Unternehmen bedeutet dies, dass nachhaltige Lösungen nicht nur vorhanden sein müssen, sondern auch so kommuniziert werden müssen, dass sie glaubwürdig und relevant für die Konsument:innen sind. Ich betonte, dass die Marke dabei als Vertrauensanker dient und eine zentrale Rolle spielt, wenn es darum geht, Orientierung in einem komplexen Informationsumfeld zu bieten.

Besonders wichtig ist es, Nachhaltigkeit nicht isoliert als Marketingbotschaft zu verstehen, sondern sie eng mit Qualität, Preis-Leistungs-Verhältnis und echter Wirkung zu verknüpfen. In diesem Zusammenhang stellte ich das Scope-Modell zur nachhaltigen Markenführung vor. Dieses Modell zeigt auf, wie Unternehmen Nachhaltigkeit auf vier Ebenen wirksam umsetzen können: in ihrer Performance, in der Zusammenarbeit mit Partnern, in der Beziehung zu ihren Kund:innen und im gesellschaftlichen Kontext. Nur wenn alle diese Ebenen ineinandergreifen, kann eine nachhaltige Markenführung gelingen, die Vertrauen schafft und echten Impact erzielt.
Ich danke der GDB, insbesondere Tobias Bielenstein für die Einladung und allen Teilnehmenden für den intensiven und wertvollen Austausch. Wer mehr über meine Arbeit rund um nachhaltige Markenführung, regulatorische Anforderungen und den Wandel im Konsumverhalten erfahren möchte, findet weitere Informationen hier meiner Webseite

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