Kategorien
Blog

AI Governance: Warum gute Führung die entscheidende Ressource im KI-Zeitalter ist

Künstliche Intelligenz verändert nicht nur Technologien, sondern die Art und Weise, wie Organisationen handeln, entscheiden und Verantwortung übernehmen. Viele Unternehmen spüren diese Veränderung, ohne sie bereits vollständig zu verstehen. Häufig wird KI wie ein neues Softwareprojekt behandelt – ein weiteres Digitalisierungsmodul, das man „einführt“, testet und in bestehende Abläufe einbettet. Und doch zeigt sich schnell: KI ist kein Tool. KI ist eine Entscheidungsumgebung. Sie verschiebt Verantwortung, verändert Prioritäten, schafft neue Abhängigkeiten und formt die Kultur einer Organisation.

Wer KI in sein Unternehmen integriert, gestaltet also weit mehr als technische Abläufe. Er gestaltet die moralische Architektur seiner Organisation.


Warum die Verantwortung nicht einfacher, sondern anspruchsvoller wird

Es ist ein verbreitetes Missverständnis, KI würde Verantwortung klarer machen. In Wirklichkeit geschieht das Gegenteil. Sobald Maschinen Muster erkennen, Optionen sortieren oder Vorschläge unterbreiten, entsteht ein unsichtbarer Zwischenraum: eine Art „Vorentscheidungsschicht“, die dem Menschen zuarbeitet, ohne selbst verantwortlich zu sein.

Manchmal verschwimmt dadurch sogar der Urheber:

War es die Fachkraft?

War es das System?

Oder die Datenbasis, die längst nicht mehr nachvollziehbar ist?

Diese Unschärfe ist keine technische Randfrage. Sie berührt das Zentrum jeder Organisation: die Frage, wer für welches Ergebnis tatsächlich verantwortlich ist. Die Antwort bleibt eindeutig: Verantwortung lässt sich nicht an Maschinen delegieren.

Aber sie lässt sich durch unklare Strukturen verschleiern.

Genau hier beginnt AI Governance.


Führung wird im KI-Zeitalter zur moralischen Aufgabe

Ethik und Governance werden oft als nachgelagerte Korrektive betrachtet – als regulatorische Absicherung oder als Reaktion auf Risiken. Doch im Kontext von KI funktioniert dieses Muster nicht mehr.

KI bringt Organisationen an eine Schwelle, an der sich drei Dinge entscheiden:

  1. Wie treffen wir Entscheidungen?
  2. Was halten wir für gute Gründe?
  3. Welche Verantwortung bleibt unteilbar menschlich?

Unternehmen, die diese Fragen nicht bewusst beantworten, geraten in einen Zustand „technischer Selbstläufigkeit“: Die Systeme bestimmen die Logik, nicht die Menschen.

Deshalb ist Governance keine technische Disziplin, sondern eine Führungsaufgabe.

Wenn Sie KI in einer Organisation einführen, müssen Sie zugleich eine Kultur schaffen, die Verantwortung trägt – nicht nur Aufgaben.


Der notwendige Rahmen: Was ein Governance-System leisten muss

Ein wirksames System entsteht nicht durch ein einzelnes Gremium oder ein paar Checklisten. Es entsteht, wenn vier Ebenen ineinandergreifen. Sie zeigen, wie Werte zu Strukturen werden – und wie Strukturen verantwortliches Handeln ermöglichen.

1. Normative Orientierung: Was ist unverhandelbar?

Jedes Unternehmen benötigt eine klare Idee davon, was die Organisation schützt: die Würde des Menschen, die Integrität von Entscheidungen, die Autonomie der Beschäftigten und das Vertrauen der Kunden. Diese Fragen müssen vor allen technischen Entscheidungen beantwortet sein, nicht erst im Nachhinein.

2. Strukturelle Verankerung: Wer entscheidet und wofür?

Klare Verantwortlichkeiten sind das Fundament jeder Governance. Dazu gehören ein interdisziplinäres Gremium, definierte Rollen entlang des gesamten Lebenszyklus eines Systems und Verfahren, die nicht nur Effizienz, sondern moralische Haltbarkeit ermöglichen.

Diese strukturelle Ebene entscheidet darüber, ob KI ein Werkzeug bleibt – oder ob sie die Organisation zu lenken beginnt.

3. Verlässliche Prozesse: Wie bleibt KI überprüfbar?

KI ist dynamisch. Deshalb müssen Unternehmen Mechanismen entwickeln, die im laufenden Betrieb greifen: Risikoanalysen, Modell-Dokumentationen, Monitoring, Bias-Erkennung, nachvollziehbare Entscheidungen und geordnete Eskalationswege. Prozesse schützen nicht vor Fehlern. Aber sie verhindern, dass Fehler unsichtbar werden.

4. Kultur und Kompetenz: Wie führen wir im digitalen Raum?

Eine Organisation kann nur so verantwortlich handeln, wie ihre Kultur es zulässt.KI verstärkt Muster. Sie verschärft gute, aber auch schlechte Gewohnheiten. Deshalb braucht Governance eine Kultur, die Offenheit, Urteilsfähigkeit, Kritikfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft fördert.

Kurz gesagt: KI verlangt nicht nur neues Wissen, sondern neue Haltung.


Europa: mehr als Regulierung

Europa hat mit dem EU AI Act den weltweit anspruchsvollsten Rechtsrahmen geschaffen. Er ist notwendig – aber er ist nicht das Entscheidende. Sicherheit entsteht nicht allein durch Strenge, sondern durch Sinn.

Der Act legt die Mindeststandards fest. Was Europa zusätzlich einbringen kann, ist etwas anderes: eine geistige und moralische Tiefe, die auf einem besonderen Menschenbild beruht – einem Bild, das Würde, Verantwortung und Gemeinwohl zusammendenkt.

Deshalb gilt:

Europäische Governance wird nicht stark, weil sie streng ist, sondern weil sie versteht, wofür Technik da ist.

Der rechtliche Rahmen schützt – doch erst die geistige Orientierung füllt ihn mit Bedeutung.


Worauf es jetzt ankommt

Es genügt nicht, KI „einzuführen“.

Unternehmen müssen entscheiden, in welchem Geist sie Technologie nutzen wollen.

Das bedeutet:

  • Verantwortung sichtbar halten
  • Transparenz nicht als Pflicht, sondern als Haltung verstehen
  • Entscheidungen nicht an Modelle delegieren, sondern durch Modelle vorbereiten
  • Menschliche Urteilskraft schützen
  • Risiken rechtzeitig erkennen – moralisch ebenso wie technisch

KI kann Prozesse verbessern und Horizonte erweitern.

Aber sie kann keine Verantwortung ersetzen.

Nur Organisationen, die diesen Unterschied ernst nehmen, werden langfristig Vertrauen erzeugen – bei Kunden, Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit.


Zum Schluss: ein Hinweis für die Praxis

Für viele Unternehmen ist die größte Herausforderung der Anfang: Wo steigt man ein?

Wie verbindet man normative Orientierung mit strukturellen Anforderungen?

Wie übersetzt man Verantwortung in konkrete Abläufe?

Um genau diesen Übergang nachvollziehbar zu machen, habe ich einen AI Governance Kompass entwickelt: ein Orientierungswerkzeug das Führungskräften hilft, ihre eigene Governance-Architektur Schritt für Schritt aufzubauen – kompatibel mit der aktuellen Regulatorik und mit den Anforderungen moderner Organisationen.

Bei Fragen dazu – einfach melden. Kontakt.

Kategorien
Blog

Vortrag beim 2. Lieferanten-Forum der Genossenschaft Deutscher Brunnen in Frankfurt am Main – Twin Transformation: Klimaschutz und Digitalisierung in den Lieferketten

Am 5. Juni 2025 war ich zu Gast beim 2. Lieferanten-Forum der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) in Frankfurt. Dort durfte ich vor zahlreichen Vertretern der Getränkebranche einen Vortrag über die aktuellen Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Digitalisierung halten. Die Veranstaltung stand unter dem Leitgedanken „Twin Transformation: Klimaschutz und Digitalisierung in den Lieferketten“ und bot eine hervorragende Gelegenheit, über die Zukunft der Branche im Spannungsfeld zwischen regulatorischen Anforderungen, gesellschaftlichen Erwartungen und unternehmerischer Verantwortung zu diskutieren.

Im Mittelpunkt meines Vortrags stand die Frage, wie Unternehmen der Getränkewirtschaft Nachhaltigkeit glaubwürdig in ihre Markenführung und Unternehmensstrategie integrieren können. Ich erläuterte die neuesten regulatorischen Entwicklungen auf europäischer Ebene, darunter die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) sowie die Green Claims Directive. Dabei zeigte ich auf, welche Herausforderungen und Chancen sich aus der „Stop-the-Clock“-Richtlinie und dem Omnibus-Paket ergeben. Gerade für mittelständische Unternehmen in der Getränkebranche bedeutet die Umsetzung dieser Regulierungen eine anspruchsvolle Aufgabe, die jedoch zugleich eine große Chance bietet, sich durch nachhaltiges Handeln und transparente Kommunikation im Markt zu positionieren.

Ein weiterer Schwerpunkt meines Vortrags war das veränderte Konsumverhalten im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Eine Vielzahl von Studien belegen, dass Nachhaltigkeit für Verbraucher ein wichtiges Thema bleibt. Dennoch besteht eine deutliche Kluft zwischen dem Wunsch nach nachhaltigen Produkten und dem tatsächlichen Kaufverhalten – eine sogenannte Value-Action-Gap. Für Unternehmen bedeutet dies, dass nachhaltige Lösungen nicht nur vorhanden sein müssen, sondern auch so kommuniziert werden müssen, dass sie glaubwürdig und relevant für die Konsument:innen sind. Ich betonte, dass die Marke dabei als Vertrauensanker dient und eine zentrale Rolle spielt, wenn es darum geht, Orientierung in einem komplexen Informationsumfeld zu bieten.

Besonders wichtig ist es, Nachhaltigkeit nicht isoliert als Marketingbotschaft zu verstehen, sondern sie eng mit Qualität, Preis-Leistungs-Verhältnis und echter Wirkung zu verknüpfen. In diesem Zusammenhang stellte ich das Scope-Modell zur nachhaltigen Markenführung vor. Dieses Modell zeigt auf, wie Unternehmen Nachhaltigkeit auf vier Ebenen wirksam umsetzen können: in ihrer Performance, in der Zusammenarbeit mit Partnern, in der Beziehung zu ihren Kund:innen und im gesellschaftlichen Kontext. Nur wenn alle diese Ebenen ineinandergreifen, kann eine nachhaltige Markenführung gelingen, die Vertrauen schafft und echten Impact erzielt.

Ich danke der GDB, insbesondere Tobias Bielenstein für die Einladung und allen Teilnehmenden für den intensiven und wertvollen Austausch. Wer mehr über meine Arbeit rund um nachhaltige Markenführung, regulatorische Anforderungen und den Wandel im Konsumverhalten erfahren möchte, findet weitere Informationen hier meiner Webseite

Kategorien
Blog

Nachhaltige Markenführung mit dem Scope-Modell: So gelingt die Umsetzung

Nachhaltigkeit ist längst kein reines Kommunikationsthema mehr. Marken, die heute überzeugen wollen, müssen mehr leisten als gut gemeinte Aussagen. Sie müssen Wirkung zeigen – intern, extern, gesellschaftlich. Genau hier setzt das Scope-Modell an, das mein Kollege Prof. Dr. Jan-Dirk Kemming und ich entwickelt haben.

Wir haben dieses Modell im Jahr 2024 in der St.Gallen Marketing Review publiziert. 

St.Gallen Marketing Review

In Teil 1 dieses Blogbeitrags habe ich den strategischen Rahmen vorgestellt: Vier Scopes, mit denen Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsleistung differenzieren, strukturieren und kommunizieren können. In diesem zweiten Teil zeige ich, wie Unternehmen das Modell konkret anwenden können – mit Blick auf Mitarbeiter:innen, Kunden, Digitalisierung und gesellschaftliche Wirkung.

Mitarbeitende befähigen: Nachhaltigkeit von innen denken

Nachhaltigkeit beginnt im Unternehmen – aber sie lebt erst durch die Menschen, die sie umsetzen. Der Scope 2 des Modells fragt deshalb: Wie aktivieren wir Mitarbeitende, Partner und Netzwerke für eine glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie?

Die Realität zeigt: Noch fehlt vielen Beschäftigten der ganzheitliche Blick auf Nachhaltigkeit. Zwar steigt das Interesse – doch es braucht gezielte Befähigung, konkrete Aufgaben und Entscheidungsfreiräume, damit aus Haltung auch Handlung wird.

Besonders wichtig: Auch informelle Strukturen und Graswurzelinitiativen spielen eine Rolle. Sie machen deutlich, wie sehr kulturelle und kommunikative Dynamiken den Unterschied zwischen Papierstrategie und gelebter Praxis ausmachen.

Nachhaltigkeit an der Kundenschnittstelle: Empowerment mit Augenmaß

In Scope 3 rückt die Frage in den Mittelpunkt: Wie ermöglichen wir Konsument:innen, nachhaltig zu handeln?

Das reicht von Reparaturservices über Pflegehinweise bis zu digitalen Produktpässen und virtuellen Rückgabesystemen. Entscheidend ist aber auch: Kunden sind keine „Verbündeten per Vertrag“. Nicht jede Marke wird zum Lebenspartner. Umso wichtiger ist ein Kommunikationsstil, der ermutigt statt belehrt – konkret, transparent, unterstützend.

Ein inspirierendes Beispiel: Unternehmen wie Vaude setzen auf Second-Hand-Plattformen, Repair-Angebote und umfassende Materialtransparenz. Nicht als Greenwashing – sondern als echte Einladung zum Mitmachen.

Künstliche Intelligenz & Digitalisierung als Enabler

Ein unterschätzter Hebel für nachhaltige Markenführung ist die Twin Transformation: die Verknüpfung von Nachhaltigkeit mit digitalen Technologien. Vor allem Künstliche Intelligenz (KI) kann hier zum Enabler werden:

  • Analyse von ESG-Daten in Echtzeit (Scope 1)
  • Feedbacksysteme und adaptive Kommunikation für Mitarbeiter:innen (Scope 2)
  • Interaktive Produktberatung und Reparaturhilfen für Kund:innen (Scope 3)
  • Medienresonanzanalyse und Impact-Partner-Screening (Scope 4)

Entscheidend ist: KI darf nicht ersetzen, sondern soll unterstützen, verknüpfen und verständlich machen. Richtig eingesetzt, wird sie zur Brücke zwischen Nachhaltigkeit, Markenstrategie und gelebter Praxis.

Medienwandel & neue gesellschaftliche Rollen

Scope 4 erweitert den Blick: Welche Rolle spielt die Marke im gesellschaftlichen Diskurs?

In einer fragmentierten Medienlandschaft müssen Unternehmen lernen, ihre Narrative bewusst zu gestalten – glaubwürdig, reflektiert, anschlussfähig. Das bedeutet auch: Desinformation erkennen, Verantwortung übernehmen, partnerschaftlich mit NGOs, Medien und Kulturakteuren kooperieren.

Besonders wirksam: Impact-Sponsoring, Co-Creation mit Zivilgesellschaft und authentische Corporate Publishing-Formate. Wer hier agiert, wird vom Sender zum Teil des öffentlichen Diskurses.

Was Sie ab morgen tun können

Sie möchten anfangen? Dann empfehle ich fünf erste Schritte:

  1. Wirkungslandkarte erstellen: Welche Themen spielen in Scope 1–4 aktuell eine Rolle?
  2. Interdisziplinäres Team aufstellen: Integrieren Sie Kommunikation, HR, Nachhaltigkeit, Produktentwicklung.
  3. Wirkungslücken erkennen: Wo leisten Sie viel – aber kommunizieren zu wenig?
  4. Mit einem Scope starten: Kleine Pilotprojekte mit klarer Zielsetzung helfen beim Einstieg.
  5. Externe Resonanzpartner suchen: Forschung, NGOs oder Peer-Unternehmen bieten hilfreiches Feedback.

Fazit

Scope-basierte Markenführung ist kein Modebegriff. Sie ist ein Weg, um Komplexität zu strukturieren, Wirkung sichtbar zu machen – und Marken glaubwürdig, differenziert und zukunftsfähig zu führen.

Sie möchten das Modell in Ihrem Unternehmen anwenden?
Ich begleite Sie gerne mit einem maßgeschneiderten Beratungsangebot – strategisch, operativ, kommunikativ.

Jetzt mehr erfahren – Beratung zur nachhaltigen Markenführung

Kategorien
Blog

Speaker auf Digital X in Köln

Freue mich diesmal als Speaker mit dabei zu sein, bei der #DigitalX in Köln. Auf der Nachhaltigkeitsbühne werde ich mit Eckhart von Hirschhausen über die Herausforderungen für Unternehmen sprechen und gemeinsam mit zwei tollen Kolleginnen unserer Schwesterhochschule EcoSign Kea Berdyszak und Julia König auch tolle Projekte und Lösungen unserer Studierenden zeigen.

#Nachhaltigkeit

Kategorien
Blog

Brands for Future – St.Gallen Marketing Review Artikel

New #Publication & Good news for #BrandsforFuture – How to think and plan #brands and #brand conception in the course of a holistic and sustainable #corporate strategy and against the background of comprehensive #regulation by #csrd# greenclaims #csddd etc.? I have pursued this question together with my colleague Jan Dirk Kemming. The result is a proposal for a new #brand model, which we have now had the honour of presenting in the current issue of #MarketingReviewStGallen (@HSGStGallen) entitled ‘The Role of #Marketing in the #GreenEconomy’. A key aim of our #Scope model is to increase the connectivity of general management and #sustainability management on the one hand and (sustainability) communication and marketing on the other.

We also wanted to broaden the view and focus on what is ultimately the purpose of all sustainability efforts: the #Impact, which by its very nature needs a broader focus. My first thanks go to my great colleague Jan Dirk Kemming for the impulse and the great and committed cooperation. Many thanks also to Prof. Dr. Johanna Gollnhofer and the Marketing Review team for the excellent coordination and organisation of the review process. We look forward to your feedback and suggestions and hope that the new model will provide many ideas and impulses for practice and research. Please get in touch with us if you have any suggestions etc. The next suitable venue for a direct discussion could be the BAM! Bock auf Morgen Festival in #Berlin, where I might be on site for a panel. We are also in the process of publishing a book on the topic of brand & #sustainability for

@Springernomics . If you would like to contribute an exciting #brand case, please get in touch with me. #sustainabilitycommunication#csr#greenwashing

Kategorien
Blog

Sustainability Basics: Green Claims Directive

In einer Welt, die zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit legt, hat die Europäische Union die Green Claims Directive eingeführt, um den wachsenden Bedarf an Transparenz und Wahrhaftigkeit in Umweltaussagen zu adressieren. Dieser Artikel bietet Unternehmen einen detaillierten Überblick über diese neue Richtlinie, erklärt ihre Bedeutung und skizziert, was in Zukunft von Unternehmen erwartet wird.

Was ist die Green Claims Directive? Die Green Claims Directive ist eine Initiative der Europäischen Union, die darauf abzielt, falsche oder irreführende Umweltbehauptungen zu bekämpfen. Sie stellt sicher, dass alle Umweltaussagen – sei es in der Werbung, auf Verpackungen oder in anderen Kommunikationsmitteln – wahrheitsgetreu, klar und nachweisbar sind. Die Directive gilt für alle Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen in der EU vermarkten, mit Ausnahme kleiner Unternehmen.

Warum gibt es die Green Claims Directive? Angesichts des steigenden Bewusstseins und Interesses der Verbraucher an nachhaltigen Produkten, hat die EU erkannt, dass es entscheidend ist, ein vertrauenswürdiges und transparentes Umfeld zu schaffen. Die Directive soll „Greenwashing“ verhindern – eine Praxis, bei der Unternehmen ihre Produkte fälschlicherweise als umweltfreundlicher darstellen, als sie tatsächlich sind. Diese Maßnahme soll das Vertrauen der Verbraucher in grüne Behauptungen stärken und gleichzeitig die Unternehmen dazu anregen, echte nachhaltige Praktiken zu fördern.

Hauptmerkmale der Directive

  • Wahrheit und Klarheit: Alle Umweltaussagen müssen auf Fakten basieren und dürfen den Verbraucher nicht in die Irre führen.
  • Vollständige Lebenszyklusanalyse: Produkte und Dienstleistungen müssen in Bezug auf ihre gesamten Umweltauswirkungen bewertet werden, von der Herstellung bis zur Entsorgung.
  • Wissenschaftliche Fundierung: Behauptungen müssen auf der neuesten Wissenschaft und anerkannten Methoden basieren.
  • Transparenz: Unternehmen müssen bereit sein, ihre Umweltbehauptungen zu belegen und relevante Informationen auf Anfrage zur Verfügung zu stellen.

Was wird von Unternehmen erwartet?

  1. Überprüfung und Anpassung von Umweltaussagen: Unternehmen müssen ihre aktuellen Marketingstrategien überprüfen und sicherstellen, dass alle Umweltaussagen den neuen Vorgaben entsprechen.
  2. Implementierung von Nachhaltigkeitspraktiken: Die Directive ermutigt Unternehmen, über ihre Marketingstrategien hinaus nachhaltige Praktiken in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren.
  3. Bereitstellung von Nachweisen: Unternehmen müssen in der Lage sein, ihre Umweltaussagen durch wissenschaftliche Beweise und Studien zu stützen.
  4. Fortlaufende Compliance und Überwachung: Es wird erwartet, dass Unternehmen die Einhaltung der Richtlinien kontinuierlich überwachen und ihre Praktiken entsprechend anpassen.

Die Green Claims Directive ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und transparenteren Wirtschaft. Sie bietet nicht nur Schutz für Verbraucher, sondern schafft auch einen Anreiz für Unternehmen, authentische und wirksame Nachhaltigkeitspraktiken zu verfolgen. In Zukunft wird von Unternehmen erwartet, dass sie nicht nur ihre Marketingstrategien anpassen, sondern auch einen ganzheitlichen Ansatz für Nachhaltigkeit in ihren Geschäftsmodellen verfolgen. Durch die Einhaltung dieser Richtlinien können Unternehmen nicht nur regulatorischen Anforderungen gerecht werden, sondern auch als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit agieren und somit ihr Image und ihre Glaubwürdigkeit bei den Verbrauchern stärken.

Die Green Claims Directive ist ein entscheidender Schritt nach vorne in der europäischen Umweltpolitik. Für Unternehmen bedeutet dies eine Chance, sich als verantwortungsbewusste und zukunftsorientierte Akteure zu positionieren. Durch die Einhaltung der Richtlinien können sie das Vertrauen der Verbraucher gewinnen und einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Kategorien
Blog

Advocation Partner bei R 3.0 dem Think Tank & Netzwerk für nachhaltigen Impact

Wir haben Probleme im Nachhaltigkeitsland – oder wie es Ralph Thurm, Gründer von R3.0 dem internationalen Think Tank und Netzwerk für Nachhaltige Transformation gern bezeichnet „ESG-Lala-land“ – Der Grund: Noch immer reden wir bei Nachhaltigkeitsberichten und im Nachhaltigkeitsmanagement davon, wie wir unsere Wirtschaft und Unternehmen „weniger schlecht“ aufstellen, aber nicht wie wir „wirklich gut“, sprich wirklich nachhaltig werden.

Nimmer man heute einen Nachhaltigkeitsbericht zu Hand – und das ändert sich mit #CSRD und #ESRS leider nicht – dann erfahren wir sehr viel über das Unternehmen, nur leider nicht, ob es ein nachhaltiges Unternehmen ist. Es bleibt schlicht im Dunkeln, ob die Arbeitsweise des Unternehmens mit planetaren Grenzen, lokalen Belastungsräumen etc. zusammenpasst und die Nachhaltigkeits-bemühungen bleiben meist ohne jeden Kontext im luftleeren Raum stehen.

Dabei müsste das nicht sein. Längst gibt es Konzepte einer kontexbezogenen Nachhaltigkeit, die unter anderem von Ralph Thurm und Bill Baue und vielen anderen internationalen tollen Kolleginnen und Kollegen entwickelt wurden und auch Open Source bspw. in entsprechenden Blueprints zur Verfügung gestellt werden.

Ich kenne und schätze die Arbeit des Netzwerkes seit vielen Jahren und bin deshalb nun als Advocation Partner mit an Bord zu sein. Gern möchte ich mithelfen die Ideen und Konzepte zu den Unternehmen zu tragen und diese in der gemeinsamen Arbeit und Diskussion auch weiterzuentwickeln.

Beispielsweise am 12. und 13. September in Amsterdam – dort findet die jährliche R3.0 Konferenz statt. Melden Sie sich jetzt an. Es würde mich freuen, wenn wir uns dort sehen. Hier gehts zur Konferenz.

Über R3.0

„r3.0 promotes Redesign for Resilience and Regeneration. As a global common good not-for-profit platform, r3.0 crowdsources open recommendations for necessary transformations across diverse fields and sectors, in response to the ecological and social collapses humanity is experiencing, in order to achieve a thriving, regenerative and distributive economy and society.

r3.0 catalyzes the transformation to a regenerative and inclusive global economy by: 1. Crowd-sourcing expert inputs on Blueprints with recommendations on their redesign for next generation practices in the fields of 1) reporting, 2) accounting, 3) data and 4) new business models; 2. Supporting the piloting of these recommendations to prove their viability; and, 3. Scaling up these new practices through Dissemination Programs and Solutions building. Our different activities are bundled in a work-ecosystem to enable a continuous exchange of feedback and cross-pollination.

We believe that reporting has the potential to leverage necessary transformation of the global economy. We believe that transparency drives accountability, both reactively to amend degenerative practices, and proactively to activate regenerative practices in better informed markets.“

Kategorien
Blog

Podcast Folge 6: Prof.Dr. Hannah Trittin-Ulbrich über Change Agents für eine nachhaltige Transformation

In der sechsten Folge meines Podcasts „Wandel und Wirkung – Nachhaltige Transformation von Management und Kommunikation“ freue ich mich besonders, mit einer tollen Kollegin sprechen zu können, Hannah Trittin-Ulbrich von der Leuphana Universität Lüneburg. Sie ist dort Professorin für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmen in der Gesellschaft. Sie forscht seit vielen Jahren zu Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeitskommunikation, aber in den letzten Jahren auch verstärkt zu Corporate Digital Responsibility und neuen Formen der Arbeit und des Organisierens und in diesem Zusammenhang mit einem Blick auf Change-Agents für nachhaltige Unternehmensentwicklung. 

Die Arbeit und die Publikationen von Hannah Trittin-Ulbrich sind hochspannend und ein tieferer Blick sei für alle Nachhaltigkeitsprofis und die die es werden wollen sehr empfohlen (siehe Links weiter unten).

Dementsprechend unterhalten wir uns auch über eine große breite von Themen aus dem Management von Nachhaltigkeit, der Kommunikation von Nachhaltigkeit, der Nützlichkeit von Nachhaltigkeitsforschung und natürlich auch über die Bedingungen von Wandel und die aktuellen und kommenden Herausforderungen, auch im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz. Viel Spass!

Folge 6: Prof. Dr. Hannah Trittin-Ulbrich

Wenn Sie Interesse haben mit mir zu sprechen oder konkrete Beratung für Ihr Unternehmen suchen, melden Sie sich gern über das Kontaktformular: https://riccardo-wagner.de Ich freue mich über Ihren Kontakt – Gern auch per LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/riccardo-wagner/

Hier gehts zur Video-Version: https://youtu.be/LBYjIrEndsA

Mehr Infos & Kontakt zu Prof.Dr. Hannah Trittin-Ulbrich

https://www.leuphana.de/institute/imo/personen/hannah-trittin-ulbrich.html

https://www.linkedin.com/in/prof-dr-hannah-trittin-ulbrich-652a4642/

Kategorien
Blog

Dr. Meike Gebhard zu Gast im Podcast-Interview zum Thema Nachhaltigkeits-Kommunikation

Aktuell: Sie brauchen Unterstützung, Feedback oder Coaching zur #CSRD und den #ESRS? Buchen Sie eines meiner Seminare oder kontaktieren Sie mich für Beratung.

In der neuesten Folge meines Podcast“Wandel & Wirkung – Nachhaltige Transformation für Management und Kommunikation“ ist Dr. Meike Gebhard mein Gast. Sie ist Geschäftsführerin der Internetplattform Utopia.de und des Beratungsunternehmens Utopia Values sowie Gründerin der auf Nachhaltigkeit spezialisierten Agentur below1. 

Dr. Meike Gebhard

Meike ist eine der führenden Expertinnen zum Thema Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitskommunikation und hat in den letzten Jahren Utopia.de zu einer der führenden deutschen Plattformen für Nachhaltigkeitsinformationen gemacht. Nur wenige haben so tiefe Einblicke in die Entwicklung des Themas Nachhaltigkeit und die Besonderheiten und Anforderungen an gelungene verbraucherorientierte Nachhaltigkeitskommunikation.

Wir unterhalten uns in dieser Folge über: 

– Die Entwicklung und Veränderungen in der Nachhaltigkeitskommunikation in den letzten Jahren

– Die besonderen Regeln und Anforderungen an Nachhaltigkeitskommunikation

– Wie Nachhaltigkeit glaubwürdig kommuniziert werden kann

– Ob Nachhaltigkeit überhaupt noch ein USP sein kann

– Wie man Nachhaltigkeit sinnvoll in eine Marke integrieren kann

– Wie läßt sich der mit Nachhaltigkeit verbundene Change sinnvoll kommunizieren

– Ihre Einschätzung zur aktuellen EU-Regulierung wie der #CSRD, #ESRS, #GreenClaims

Vielen Dank fürs Zuhören, sollten Sie weitere Fragen zu den Themen haben oder Schulung und Beratung für Ihre Nachhaltige Transformation benötigen, freue mich über Ihre Mail.

Folge 11: Jonas Spitra, Schott AG & Falko Müller, Sustainable AG im Gespräch Wandel & Wirkung – Kultur, Strategie, Führung & Kommunikation

In dieser Folge habe ich mit Jonas Spitra, Head of Sustainability Communication bei dem Spezialglashersteller Schott AG und Falko Müller, Berater bei der Sustainable AG gesprochen. Beide arbeiten gemeinsam seit mehreren Jahren gemeinsam an Projekten für den Mainzer Konzern. Eine sehr spannende Folge. Aus meiner Sicht gehört das was Schott im Bereich Nachhaltigkeit leistet sowohl im Managment als auch in der Kommunikation zum Feinsten, was wir in Deutschland zu bieten haben. Viel Spass beim Zuhören.
  1. Folge 11: Jonas Spitra, Schott AG & Falko Müller, Sustainable AG im Gespräch
  2. Folge 10: Nadine Schiller – WAGO Gruppe
  3. Folge 9: Haltungskommunikation – Ein Einspruch
  4. Folge 8: Bewahrung der Schöpfung – Christliche Perspektiven auf Umwelt – und Klimaschutz zwischen Panik & Hoffnung
  5. Folge 7: Prof.Dr. Jan Dirk Kemming über Apples Mother Nature Spot und Markenkommunikation & Nachhaltigkeit
Kategorien
Blog

6. DAPR Intensivtraining Expert*in Nachhaltigkeitskommunikation

Es freut mich außerordentlich, dass im Mai, genauer am 04.05. – 05.05.2023 & 11.05. – 12.05.2023 das inzwischen 6. Intensivtraining Expert*in Nachhaltigkeitskommunikation startet.

An insgesamt 4 Tagen erwartet die Teilnehmer ein anspruchsvoller DeepDive in die Welt der Nachhaltigkeitskommunikation. Dabei geht es natürlich auch um die aktuellen Themen wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die European Sustainability Reporting Standards (ESRS), sondern um wesentlich mehr.

Wir schauen zunächst einmal ausführlich auf die Besonderheiten, Spannungsfelder und Trends im Bereich Nachhaltigkeit, wie auch aktuelle Trends, die massiven Einfluss auf die Kommunikation von Nachhaltigkeit haben, bspw. die intensiven Protestbewegungen wie die der „Letzten Generation“, aber auch diverse andere Dilemmata und deren Kommunikation.

Dann widmen wir uns den speziellen Herausforderungen der Nachhaltigkeitskommunikation, die keineswegs nur positiv oder einfach sind, so positiv und notwendig Nachhaltigkeit selbst ist.

Dann geht es weiter mit der Verankerung von Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur und der Marke eines Unternehmens und natürlich dem Storytelling in der nachhaltigen Markenführung.

Beim Thema Reporting schauen wir neben der erwähnten Neuerungen rund um die CSRD auch auf die anderen etablierten Standards im Nachhaltigkeitsmanagement und Nachhaltigkeitsreporting, wie die Global Reporting Initiative (GRI), dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK), dem Global Compact oder auch der ISO26000 etc.

Außerdem werden wir uns mit den Herausforderungen der digitalen Kommunikation bspw. in Social Media befassen und der oft sehr herausfordernden Change- und Innovationskommunikation, die sich vor allem nach Innen an die eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wendet. Ohne eine Transformation des gesamten Unternehmens und damit auch Aktivierung der Belegschaft kann Nachhaltigkeit nicht gelingen.

Abgerundet werden die Tage durch viel Diskussion, kollegiales Coaching und Gruppenübungen. An Ende stehen nicht nur vier Tage wirklich intensiver Input, sondern bisher auch immer eine aktive und sehr nette Vernetzung der Teilnehmenden.

Es lohnt sich also – zumal an Ende ja auch Zertifizierung als Expert*In Nachhaltigkeitskommunikation winkt.

Zu mehr Infos und zur Buchung des Seminars geht es hier:

https://www.dapr.de/nachhaltigkeit/#